Storytelling im Business
Warum? Und was ist das?
Storytelling im Business – Warum Storytelling und ist das eigentlich???
Warum macht es sehr viel Sinn, Geschichten in Ihr Marketing einzubauen. Und was sind Geschichten in diesem Zusammenhang überhaupt? Das erfahren Sie in diesem Beitrag.
Warum Geschichten???
Wir erinnern uns viel besser an Geschichten als an reine Fakten. Geschichten wirken über unser Unterbewusstsein ohne Umweg über den kritischen Verstand (Emotion statt Ratio). Sie übermitteln unsere Botschaften wie ein trojanisches Pferd und wirken sehr subtil.
Wir erleben die Geschichte als Teilnehmer. Wir sind mittendrin im Geschehen und fühlen mit dem Protagonisten. Wir erleben die Welt mit seinen Augen und fühlen, was der Held fühlt. Wenn wir eine Geschichte hören, begeben wir uns in eine andere Welt. Wir kämpfen im Mittelalter, sind in einem Raumschiff…
Das Gehirn unterscheidet aber nicht zwischen Realität und Fiktion. Ob wir reale Erfahrungen machen oder sie nur in unserer Vorstellung erleben, beides löst die gleiche Reaktion im Gehirn aus.
Geschichten integrieren Fakten und Emotionen. Sie schaffen Nähe. Geschichten sind für uns wie ein Flugsimulator, wir trainieren verschiedene Situationen. Storytelling ist unaufdringlich. Wir geben keine Anweisung, sondern Beispiele. Eine gut erzählte Geschichte berührt, fesselt, bleibt hängen.
Was macht eine gute Geschichte aus???
- Eine Geschichte wird vom Ziel hergedacht, von unserer Kernbotschaft her: Wie gut hilft unser Produkt, die Probleme des Kunden zu lösen. Das Ende muss feststehen, die Auflösung des zentralen Konflikts, der Zustand des Kunden danach. Daraufhin wird die Geschichte zugeschrieben.
- Wir sagen nicht platt „Bei uns steht der Kunde an erster Stelle“ oder „Wir sind kundenorientiert“. Wir bringen reale Beispiele und zeigen diese Eigenschaften eventuell sogar nebenbei. „Unser Techniker schaffte es, ein schwieriges Problem beim Kunden zu lösen. Und als er ging, war es bereits 21 Uhr“. Zeigen Sie, wie Ihre Werte gelebt werden. So stellen Sie Ihre Aussagen unter Beweis.
- Eine Geschichte hat eine Struktur: Anfang – Mitte – Ende. Der Anfang ist wichtig: Wir gehen direkt rein ins Problem, keine langen Vorreden. Dann gibt es Wendepunkte und schließlich ein Happy End.
- Es gibt ein Problem, das wir lösen. Das Problem löst die Handlung aus und führt zur Veränderung. Am Ende ist die Situation anders. Die Geschichte muss ein positives Ende haben, das motiviert. Der Kunde behält alles in guter Erinnerung.
- Es gibt einen äußeren Konflikt. Je schlimmer dieser ist, desto höher die Spannung. Dieser Konflikt kann gegen Menschen, Institutionen, Wettbewerber, Natur (Corona)… sein. Und es kann einen inneren Konflikt des Helden geben. Das können sein: Gewissenskonflikte, Angst, Aufschieberitis… Im Marketing fehlt dieser innere Konflikt oft. Es geht darum, das Problem des Kunden zu lösen und nicht so sehr um sein persönliches Wachstum.
- Wichtig ist die Dramaturgie, ein Spannungsbogen. Geschichten zeigen das wahre Leben. Es geht um Menschliches wie Erfolg, in Filmen oft um Gier, Liebe, Rache… Im Marketing ist wichtig, dass wir ein knackiges Problem lösen. Je mehr auf dem Spiel steht, desto stärker kommen unsere Botschaften an. Es kann z.B. um die Existenz des Unternehmens gehen. Eine Geschichte muss Menschen berühren. Eine gute Story ist eine emotionale Achterbahnfahrt, sie hat Aha-Elemente. Entwickeln Sie Ihre Geschichte als Fieberkurve. Und bauen Sie Humor ein.
- Der Held ist menschlich und verletzlich, er hat Fehler und Schwächen. Er kann ein ganz normaler Mensch sein. Der Held ist kein strahlender Siegertyp. Aber er muss sympathisch sein, damit man sich mit ihm identifizieren kann. Er kann real sein oder eine erfundene Beispielfigur und er steht vor einer Prüfung und muss sich bewähren. Dabei durchläuft er eine Veränderung und wächst bis zur Lösung des Problems.
- Der Held hat einen Gegenspieler. Auch der muss kein Mensch sein. Es können Gegenkräfte sein oder z.B. eine Angst des Helden, der er sich stellen muss. Je mächtiger der Gegenspieler ist, desto größer die Spannung.
- Die Figuren in der Story sind Typen. Sie sind einfach und holzschnitzartig. Diese erkennt man wieder und kann sich mit ihnen identifizieren.
- Die Geschichte muss klar und verständlich sein. Wir benutzen, keine Fremdworte und keine hochtrabenden Ausdrücke und keine Schachtelsätze. Am besten sprechen wir in der Sprache der Kunden. Abstrakte Infos werden so anschaulich dargestellt.
- Wir können einen Cliffhanger einbauen, eine Fortsetzungsgeschichte, im Business Storytelling, um Brücken zu bauen.
Zusammenfassung
Geschichten wirken über das Unterbewusstsein und nicht über den kritischen Verstand. Sie sprechen Emotionen an und nicht die Ratio. Aus diesem Grund erinnern wir uns wesentlich besser an Geschichten als an reine Fakten. Wir erleben das, was wir hören, direkt mit und identifizieren uns mit dem Helden. Was sind aber Grundmuster für Geschichten? Hierzu mehr im nächsten Beitrag.